Bauzeichnerische Ansicht des EIngangs vom neuen Naggisch im Pflughof Neckargemünd

Neue Perspektiven für ein nachhaltiges Einkaufserlebnis

Informationen zum Projekt: Zukunftspläne, Umzug, Erweiterung, Finanzierung

Der Status Quo

Unser Laden in der Hauptstraße 43 in Neckargemünd hat im Januar 2025 5 jähriges Bestehen gefeiert. Eher still, weil gerade die Sanierung eines Wasserschadens im Sanitärbereich von statten geht, aber immerhin gibt es den Laden schon diese 5 Jahre.

Durch die verschiedenen Krisen der letzten Jahre haben wir uns recht gut durch manövriert. Mit der Erweiterung des Angebots durch eine Obst- und Gemüseabteilung im Januar 2023 und Dank der Gründung des Freundeskreis im Juli 2023, konnten wir uns finanziell recht gut stabilisieren.

Wieder einmal Zweifel

Trotz aller positiven Entwicklungen und Erlebnisse mit unseren Kunden, müssen wir festhalten, dass es finanziell immer noch nicht reicht und uns auch privat die finanzielle Sicherheit fehlt.

Wir kamen im Sommer 2024 an einem Punkt an, wo wir uns die Frage stellen mussten ob sich das ganze so noch wirklich lohnt und ob sich etwas ändern muss. Wir haben die verschiedenen Optionen durch gedacht und stellten fest, dass wir noch so viel vor haben und so viele Pläne von Anfang an hatten, die wir bis heute nicht umgesetzt haben.

Die Umsetzung unserer Pläne und Träume für Naggisch und Naggisch in Neckargemünd scheiterten nicht an Willen oder Motivation. Es war und ist der mangelnde Platz und die damit verbundenen suboptimalen Abläufe im Laden, die dazu geführt haben, dass vieles was wir vorhaben nicht umzusetzen war.

Wir fassten neuen Mut

Im Herbst 2024 ergab es sich, dass wir die ehemalige Tanzschule im Pflughof angefragt hatten und wir uns, nach wenigen Gesprächen, mit den Vermietern einig waren einen Teil der zur Verfügung stehenden Räume in Zukunft zu mieten. Im November reichten wir die Nutzungsänderung ein und warten seit dem auf die Erlaubnis dort einen unverpackten Bioladen zu eröffnen. Auch wenn von behördlicher Seite eine Genehmigung immer noch aussteht, so wollen (und wollten) wir die Zeit nicht ungenutzt lassen und haben mit den ganzen anderen Vorbereitungen begonnen.

Im Zuge dessen hatten wir erst eine Veranstaltung für interessierte Mitglieder unseres Freundeskreises. Dabei haben wir bei unseren direkten Supportern vorgefühlt was sie von unserem Schritt der Erweiterung Naggisch’s halten.

Die erste öffentliche Informationsveranstaltung

Dann am 20.02.2025 um 19:30 Uhr fand im alten Pflughof unsere erste öffentliche Veranstaltung zu unseren Umzugs- und Wachstumsplänen statt. Im Vorfeld hatten wir die Werbetrommel gerührt und so fanden sich ca. 60 Teilnehmer*innen ab 19 Uhr in den ehemaligen Räumlichkeiten der Tanzschule ein.

Mit ein wenig Verzögerung ging es dann mit dem Vortrag zu dem Thema los. Inhaltlich stellten wir in unserem Vortrag zuerst den Status Quo von unserem Naggisch vor. Danach kamen wir zu unseren Beweggründen und wie wir das alles bewerkstelligen möchten.

Warum wir uns verändern wollen und müssen

Der wachsende Kundenstamm und die Nachfrage nach Bio-Lebensmittel führten im Laufe der letzten 5 Jahre, seit der Eröffnung, dazu, dass der Laden mit seinen 54qm Verkaufs- und 48qm Lagerfläche aus allen Nähten platzt und wir keinen weiteren Raum für Entwicklungen darin sehen. Pläne uns weiterzuentwickeln liegen startbereit in unseren Schubladen, können aber einfach aus Platzmangel nicht realisiert werden.

So haben wir unsere Beweggründe für einen Umzug dargelegt und die aus unserer Sicht positiven wirtschaftlichen und sozialen Vorteile heraus gestellt. Neben dem Ausbau des bestehenden Lieferservice’s, kann unser Angebot wachsen und gerade die Veranstaltung und Dienstleistungsangebote können endlich entstehen.

Warum wir in Neckargemünd bleiben wollen

Nach dem Intro legten wir unsere lokale Verwurzelung in Neckargemünd dar, dass wir uns seit der ersten Planung des Unverpacktladens im Jahr 2019 bis heute in der Altstadt von Neckargemünd sehen und auch in Zukunft dort bleiben wollen. Vor allem weil wir über die Jahre unseres Lebens in Neckargemünd mitbekommen haben, wie sich die Lebensmittelläden aus der Neckargemünder Altstadt, wegen wahrscheinlich mangelnden Umsatzes, heraus gezogen hatten und so eine Versorgungslücke entstanden ist, die wir gerne füllen und weiterhin füllen wollen.

Wir bleiben unverpackt

Während des Vortrags gingen wir auch auf den Beitrag zur Reduzierung/Vermeidung von Müll, den das unverpackte Einkaufen mit sich bringt, ein. Immerhin unsere Basis. Mit einem unverpackt Angebot geben wir interessierten Menschen die Gelegenheit ihren klimatischen Fußabdruck zu reduzieren, indem sie deutlich weniger Müll verursachen und so ihre Umwelt nicht mehr so belasten. Durch die bessere Zurschaustellung des Unverpackt Angebots erhoffen wir uns noch mehr Menschen zu erreichen. Auch wenn das Sortiment mit der Grösse der Räumlichkeiten sich ein wenig in die Breite entwickeln wird, so doch immer unter dem Aspekt des plastikfrei wo immer es nur möglich ist.

Parken unter dem Haus

Nicht nur die Vergrösserung, sondern auch durch die erleichterte Erreichbarkeit, immerhin haben wir dann ein Parkhaus unter uns, können noch mehr Menschen unser Angebot zum nachhaltigen Leben nutzen und so auch ihren Beitrag leisten, unsere Welt weniger zu vermüllen.

Die Pläne im Einzelnen

Danach gingen wir auf unsere zukünftigen Pläne ein und was sie für uns, die Gemeinde und unsere Kunden bedeuten können. Wir sind davon überzeugt, dass der Umzug in grössere Räumlichkeiten, in den Pflughof, auf ein Parkhaus, den Kundenstamm erheblich erweitert und so unser Geschäftsmodell sicherer stehen lässt als es jetzt tut. Die Erweiterung gibt uns Raum für mehr lokale und echte Regionalität an Produkten sowohl im frischen als auch im unverpackten Bio Bereich. Gerade darin sehen wir, dass ein dauerhafter Erfolg von Naggisch gewährleistet wird.

Zusätzlicher Gastrobereich

Mit dem Aufbau eines Gastrobereichs wollen wir gesunde und frische Mittagstischangebote machen. Eine Lücke die sich in den letzten Monaten in Neckargemünd ergeben hat, wollen wir so helfen wieder zu schliessen. In Zukunft soll der Gastrobereich auch zu einem sozialen Mittelpunkt für alle Bevölkerungsgruppen von Neckargemünd werden.

Die Frage nach dem Geld

Nach dem wir die Herausforderungen und Vorteile von unserem Naggisch in Neckargemünd heraus gestellt hatten, widmeten wir uns im 2. Teil dem mitunter wichtigsten Thema um das Projekt erfolgreich zu machen. So kamen wir dann auch zu dem Finanzierungsplan um alles umzusetzen.

Der finanzielle Status Quo

Von Anfang an haben wir Naggisch ohne Bank finanziert und betrieben. Alle Investitionen der letzten Jahre wurden, unter Verzicht auf Privatentnahmen, der Einlage aus unseren geringen Rücklagen und aus dem Umsatz des Unverpacktladens gestemmt. Eine Praktik die auf Dauer, für uns privat, finanziell nicht gesund ist. Dennoch hat das dazu geführt, dass wir niemanden etwas schulden, schon gar nicht einer Bank und wir nun die nächsten Schritte auf den Weg bringen können ohne die knebelnden Bedingungen einer Bank erfüllen zu müssen.

Aber ohne Geld geht es eben nicht. Schon gar nicht wenn wir die Räumlichkeiten mit all ihren Möglichkeiten am Ende voll ausschöpfen und einen Ort in Neckargemünd schaffen wollen, der nicht nur unverpackte Bio-Lebensmittel verkauft, sondern auch ein weiterer sozialer Lebensraum für alle Bevölkerungsgruppen Neckargemünds und der umliegenden Ortschaften werden möchte.

Genussrechte, unser finanzielle Weg zum Erfolg

Grob geschätzt benötigen wir 350.000 EURO um unser Vorhaben in verschiedenen Schritten zu realisieren. Das möchten wir durch ein alternatives Finanzierungsmodell, das auf Genussrechten basiert, erreichen.

Wir erstellen gerade mit Hilfe unseres Unternehmensberaters Attila Flöricke verschiedene Angebote, die von den Unterstützern gezeichnet werden können. Verschiedene Investitionssummen zu unterschiedlichen Zins- und Laufzeitkonditionen.

Ein wesentlicher Kern des Genussrechts liegt darin, dass es den ausgelobten Zins nicht nur rein als Barzins geben muss. Ein Naturalzins in Form von Wertgutscheinen ist ebenso möglich. Wir prüfen zur Zeit noch wie hoch im einzelnen die Zinsen sein werden um für Investoren attraktiv zu sein.

Es ergeben sich beiderseits einige Vorteile

  • Investor*innen geben ihr Geld nicht irgendjemanden der damit spekuliert. Das Geld wird in eine bekannte und etablierte Firma (Naggisch) investiert zu der schon vertrauen besteht.
  • Investor*innen erhalten Informationsrechte über den finanziellen Zustand des Unternehmens in das sie mittels der Genussrechte investieren.
  • Wir als Naggisch rücken noch näher mit den Investor*innen zusammen und stärken uns nicht nur finanziell sondern eben auch moralisch mit der Verpflichtung für die Investor*innen erfolgreich zu sein.
  • Und doch könnten wir als Naggisch, wenn es finanziell wirklich, wirklich brennt mit Eigenkapital dann doch an eine Bank herantreten um einen kurzfristigen Kredit zu erhalten um das Feuer zu löschen. Denn das Kapital aus Genussrechten wird in der Regel als Eigenkapital anerkannt.
  • Unsere Selbstständigkeit bleibt trotz der Beteiligungen erhalten, da es keine klassischen Aktionäre und Teilhaber gibt und Investor*innen keine Mitwirkungspflicht haben.

Wir erarbeiten gerade die Einzelheiten

Sobald wir die Einzelheiten ausgearbeitet haben stellen wir sie vor. An dem Abend haben wir insgesamt 4 grob umrissen. Allen zugrunde liegt ein Anlageziel, eine Anzahl der Genussrechte die gezeichnet werden können, eine Mindestinvestition, eine Anlagedauer, einen Bar- und/oder Naturalzins.

So geht es nun weiter

Als Abschluss des Vortrags skizzierten wir, wie es nun mit dem Projekt weiter geht. Unterteilt in verschiedenen Entwicklungsstufen wollen wir einen Teil der Finanzierung sicherstellen, den Umbau beginnen und dann den Umzug stemmen. Des Weiteren wollen wir unser Kerngeschäft ausbauen und den Lieferservice endlich erweitern. Danach wollen wir uns ein Gastronomiekonzept erstellen lassen, welches wir dann auch ausbauen wollen.

Ausklang des Abends

Bevor es zur Verabschiedung in den restlichen Abend kam, stellten wir uns den Fragen aus dem Publikum. Nach der offiziellen Verabschiedung führten wir dann noch interessierte durch die bestehenden Räume und erklärten auf Nachfrage wie wir uns das alles vorstellen.

Alles in allem war es aus unserer Sicht ein erfolgreicher Abend. Es tat gut bekannte Gesichter zu sehen, denen wir sonst ja fast täglich im Laden begegnen. „Du weisst erst was du hast, wenn dir bewusst wird dass du es vermisst.“ Und so war es auch an diesem Abend mit den Menschen die unserer Einladung zur ersten Infoveranstaltung zu unserem Umzug gefolgt sind.

Wir freuen uns schon auf das nächste mal, dann mit konkreteren Daten zu den Finanzierungsangeboten.

Sonnige Grüsse und bleib uns gewogen.
Corinn und Chima

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